Stellungnahme zur Berichterstattung rund um den ehemaligen Museumsleiter Karl Paetow

Mit einer Stellungnahme reagieren wir auf den “Wochenkommentar” der NW Bünde und die darin enthaltene Kritik an Bürgermeisterin Rutenkröger rund um den ehemaligen Museumsleiter Karl Paetow.

Was war passiert?

Letzte Woche war die NS-Vergangenheit des ehemaligen Museumsleiters (1951- 1968) Karl Paetow öffentlich geworden. Bürgermeisterin Rutenkröger hatte sich zum damaligen Zeitpunkt erst gegen eine Aufarbeitung der NS-Vergangenheit durch die Stadt Bünde ausgesprochen, da Paetow für das Museum keinen hohen Stellenwert begabt habe und im Museum auch keine Rolle spiele. Auch würden viele Menschen Karl Paetow nicht kennen und mit dem Museum in Verbindung bringen. Hinzu kommt, dass er ein Angestellter des Kreises Herford war (Anmerkung: das Museum war zwischen 1951 und 1968 in der Trägerschaft des Kreises) somit auch der Kreis Herford in der Pflicht der Aufarbeitung sei.

Kritik im “Wochenkommentar”

Nachdem diese Woche weitere Fakten rund um Herrn Paetow bekannt wurden sprach sich Bürgermeisterin Rutenkröger diese Woche für eine Aufarbeitung seiner NS-Vergangenheit aus.

Im “Wochenkommentar” der NW wird die ursprüngliche Aussage nun vor dem Hintergrund der antifaschistischen Grundhaltung der SPD kritisiert.

Unsere Stellungnahme:

NS-Vergangenheiten aufarbeiten

Die konsequente Aufarbeitung von NS-Vergangenheiten, auch in Bünde, ist für das Vertrauen in den deutschen Staat und die Gesellschaft von großer Bedeutung. Daher sieht auch der SPD-Stadtverband Bünde es als dringend notwendig an, die nationalsozialistische Vergangenheit des Museumsleiters Karl Paetow lückenlos aufzuarbeiten. 

“Einer Sozialdemokratin die antifaschistische Tradition abzusprechen, ist schon ein starkes Stück.”

Philipp Kollmeier

Kampf gegen Rechts ist DNA der SPD

Der Kampf gegen den Nationalsozialismus und die klare Kante gegenüber Rechtspopulisten gehört seit 160 Jahren zur DNA unserer Partei. Den Vorwurf, dass die Bürgermeisterin erst an sozialdemokratische Grundwerte erinnert werden musste, bevor sie eine Aufarbeitung der NS-Vergangenheit befürwortet, weist der SPD Stadtverband daher entschieden zurück. 

Bürgermeisterin engagiert sich gegen Rechts

„Einer Sozialdemokratin die antifaschistische Tradition abzusprechen, ist schon ein starkes Stück“, so der Stadtverbandsvorsitzende Philipp Kollmeier. Susanne Rutenkröger ist eine Bürgermeisterin, die sich entschieden gegen rechte Strömungen engagiert. Dies wird insbesondere an Teilnahmen und Wortbeiträgen auf Gegendemonstrationen und Ihrer öffentlichen Haltung gegenüber rechtspopulistischen Parteien deutlich. 

Weitere Hintergrundinformationen

Seit dem Bakanntwerden der NS-Vergangenheit des Herrn Paetow sind zudem weitere Hintergrundinformationen, wie seine Verstrickung in den französischen Kunstraub hinzugekommen und zusätzliche Gespräche geführt worden. Hinzu kommt, dass Paetow kein Angestellter der Stadt Bünde war, sondern des Kreises Herford, da sich das Museum zum damaligen Zeitpunkt in der Trägerschaft des Kreises befand. All dies sind neben den bekannten Gründen Fakten, die eine erweiterte Sicht auf Herrn Paetow und die ursprüngliche Aussage der Bürgermeisterin durchaus nachvollziehbar machen. 

„Ich wünsche mir in der Debatte um die Personalie Karl Paetow eine Fokussierung auf die Sachlichkeit“, so der Stadtverbandsvorsitzende Philipp Kollmeier abschließend.